zu meiner Arbeit

zur Präsentation meiner Arbeit

meine Bilder, Objekte und Skulpturen präsentiere ich eingefügt in virtuelle Grafiken (Stock-Fotos) und setze sie damit in neue Zusammenhänge. Die plastischen Arbeiten zeige ich in hellen und leeren Räumen, an Orten, die erkennbar städtischen Bezug haben. Die Bilder, Objektkästen und Grafiken werden ebenso an virtuellen Wänden präsentiert. Dieses Vorgehen verhilft mir dazu, die für mich notwendige Distanz zu den eigenen Werken zu bekommen.

dreidimensionale Arbeiten

Zu meinen Objekten und Skulpturen (Raum)

Naturlicht                                                                                                                                                                                                                                                Das natürliche Licht ist ein zentrales Thema in meiner künstlerischen Arbeit. Dieses Thema bearbeite ich sowohl bildhauerisch wie malerisch. Bei meinen Skulpturen und Objekten verwende ich Flachglas, das einzeln oder schichtweise in meine meist aus Eichenbalken gebauten Holzkonstruktionen eingesetzt wird. Das Naturlicht fällt in das Glas ein und strahlt es auf der vorderen Seite wieder aus. Die Intensität und Dauer der Strahlung ist nicht planbar, da sie  von Tageszeit und Wetterverhältnissen abhängt. Diese Komponente  ist für mich die Wichtigste, denn  nur dadurch kann ich meine Objekte vom reinen Design unterscheidbar machen. Die Zufälligkeit des Lichteinfalls und der damit verbundenen Ausstrahlung des Glases scheint mir geeignet um diesen Licht-Glas-Objekten eine „lebendige“ Mitte zu geben.

Holz                                                                                                                                                                                                                                                 Nicht nur seine wechselnde Farbigkeit mit allen vorhandenen Schattierungen, sondern auch die räumliche Tiefe eines Waldes regt meine Fantasie an. Der Lichteinfall, der auf den Stämmen ständig neue Muster erzeugt, Geräusche, Ahnungen, Gerüche… all das macht ihn für mich zu einem Angst-, wie auch Sehnsuchtsort gleichzeitig.  Deshalb ist es auch nicht verwunderlich, dass ich, zwar eher zufällig und erst nach meinem Studium der Bildhauerei, das Material Holz für meine Skulpturen und Objekte entdeckt habe. Es war mir schnell klar, dass Holz im Gegensatz zu Ton oder Stein viele plastische Umformungsprozesse zulässt. Ich kann es klassisch schnitzen aber auch konstruktiv zusammenbauen. Ich kann Stämme, Bretter oder  auch moderne Holzwerkstoffe verwenden, kann es zusätzlich färben oder als Bildträger verwenden. Ein idealer Werkstoff für meine vielschichtigen Bedürfnisse und Interessen beim künstlerischen Arbeiten.

Hausformen und  „Lichtstationen“                                                                                                                                                                                                  Häuser und Gebäude sind für mich ein Symbol für die menschliche Kultur. Von der einfachsten Hütte bis zum gigantischen Bauwerk zeigen sie das menschliche Bedürfnis nach Schutz und Sicherheit ebenso wie den Wunsch der Bewohner, ihren Status und ihre Stellung sichtbar zu machen. Dringt Licht aus den Fenstern, wirken Gebäude belebt, diese Anregung griff ich für meine  „Lichtstationen“ auf. Ganz im Sinne einer symbolhaften Hausform sind diese Holzskulpturen formal reduziert und blockhaft gehalten, teilweise zusammengesetzt aus Eichenbalken, teilweise  aus Lindenholz herausgearbeitet. Ohne Verweis auf einen Zugang,  zeigt nur das eingesetzte Glas beim Einfall des Naturlichtes die inhaltliche Komponente der Arbeiten: Ausstrahlung, Bewegung, Veränderung.

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Große Lichtstation

Meine Plastiken und Objekte aus Holz setze ich in der Regel aus einzelnen Teilen zusammen. Dadurch kann ich raumgreifend arbeiten und bin nicht auf das Ausmaß eines Stammes beschränkt. Die Ausmaße der plastischen Arbeiten variieren von lebensgroßen Skulpturen oder Plastiken („große Lichtstation“,1999/2013, Eiche und Glas, Höhe 210 cm) bis hin zu kleinen Objekten aus Linde oder Fichtenholz („kleines Stadion“, Fichte, MDF-Platte, Glas, Höhe 38 cm). Gerne verwende ich alte Eichenbalken, deren teils massiven Balkenformate mich anregen, Plastiken mit Haus- oder Gebäudeformen aus ihnen zu schaffen. Diese besitzen im Gegensatz zu realen Häusern keinen Zugang; nur das eingesetzte Flachglas gibt einen Einblick und eine vage Vorstellung ihres inneren Raumes. Auf diesen will ich aufmarksam machen, denn er zeigt, bedingt durch das ins Glas einfallende Naturlicht, Lebendigkeit, Bewegung und Veränderung. Im Gegensatz zur gleichbleibenden statischen Außenform ist diese Mitte durch auftretende Lichtschwankungen nun einer zufälligen Veränderungsstruktur unterworfen, die eine mehr oder weniger starke Ausstrahlung des Glasblocks bewirkt. Gerade die Unkontrollierbarkeit dieser Veränderung ist ein großer Anreiz für mich das Thema „Licht“ immer wieder neu in dieser Form zu bearbeiten.

 

arena_webArena und Stadion“ (Immer wieder denke ich über die Zukunft nach)                                                             Angeregt von historischen und modernen Wettkampfstätten, die alle dem Spiel des Menschen eine besondere Bedeutung zusprechen, verfolgte ich die Idee, Stadien und Arenen modellhaft als Holz-Glas-Objekte umzusetzen. Die entstandenen Objekte, entweder aus verleimter Linde oder Fichte gearbeitet, haben alle als Basis eine halbkugelartige Form und damit  eine winzige Standfläche. Wie in einer realen Arena, bei der das Spiel, beobachtet von den umliegenden Rängen, in der Mitte stattfindet, haben die Objekte einen nach oben geöffneten zentralen  Innenraum, das imaginäre Spielfeld. Dieses wird begrenzt durch einen architektonisch wirkenden Holzkranz, in dem wiederum Glaselemente eingefügt sind. Das durch das einfallende Naturlicht leuchtende Glas verweist auf mögliches Innenleben, die gesamte Objektform soll Autarkie ausstrahlen. Gedacht als Sinnbilder  für Rettungsinseln, sind diese „Stadien“  für mich auch  wie eine Hoffnung auf ein glückendes Zusammenleben.  Sie könnten aber auch in der Wüste stehen, vielleicht als Bastionen des Überlebens.

Friederike Schleeh

zweidimensionale Arbeiten

„Fläche“

"Lichtblick"1, Mischtecnik auf bütten und Holz, 110 x 160 cm, 2014

Die Suche nach Raum im Bild bestimmt mein Vorgehen beim zweidimensionalen Arbeiten. Überlagerung, Durchdringung und wechselseitige Überschneidung von Flächen, Linien und Formen verwende ich als formale Mittel, um mehrere Raumebenen aufzuzeigen.Angeregt von ganz frühen eigenen Bildern „Lichtwabe“, Tempera auf Bütten, 110 x 160 cm, 1975/,  gehe ich aktuell ( „Lichtblick“, Mischtechnik auf Bütten, 110 x 160 cm, 2014) wieder von geometrischen Formen oder ornamentalen Ordnungsstrukturen aus. Diese Strukturen übertrage ich auf bereits gemalte alte Bilder. Inhaltlich geht es oft um Erscheinungsformen des Lichts, oder um Durchblicke in helle Licht- oder Himmelsräume (Serie Lichtblick), die in ihrer Rasterung mehrere Raumebenen und auch den Gegensatz Flächenwirkung und Raumillusion vereinen.

„Zwischenraum

dsc_3309web

 

Den Ausgangspunkt für die Arbeit an den mehrlagigen Büttenpapierschnitten und  den Objektkästen bilden wenige Ornamentformen, die an Formen aus dem Pflanzen- oder Tierreich erinnern. Die Grundelemente dieser Ornamente erstelle und bearbeite ich am Computer zu Strängen oder Bändern und teilweise auch zu Flächenmustern. Wichtig ist mir dabei, ihnen ihre starre Ordnung zu nehmen und sie zu individuellen Formen umzuarbeiten. Diese Formvorlagen bearbeite ich an den nun folgenden Papierschnitten oft weiter, ergänze sie durch Frottage oder freie Zeichnungselemente und erhalte so im Zusammenspiel der Ebenen die von mir erwünschte Raumwirkung. Die individualisierten Ornamente sehe ich als einen Ersatz für organische, abbildhafte Naturformen, da sie mir komplex genug erscheinen um den Bildraum mit Bewegung zu füllen.

 

zwischenraum_3waldkästen

 

Bei den Objektkästen schaffe ich ein bühnenraumartige Ensembles, in welchem ausgeschnittene und teils bemalte Holzfaserplatten hintereinander gestaffelt sind.

(„Waldkasten“, 2007/2013, Fichte, MDF, Farbe, 130 x 95 cm)  Die dreiteilige Arbeit hat jeweils mehrere Plattenebenen mit Formen, die sich auf unterschiedliche Fluchtpunkte beziehen. Eine einheitliche Zentralperspektive wird damit ersetzt durch eine multiperspektivische Ansicht, die eine Gleichzeitigkeit von mehreren Bewegunsgprozessen suggerieren möchte, aber auch die Frage nach dem Standpunkt des Betrachtes stellt.

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Friederike Schleeh